Was wie ein Zaubertrick wirkt, ist tatsächlich Physik auf höchstem Niveau: An der Universität Nijmegen in den Niederlanden gelang es Wissenschaftlern, einen echten Frosch mithilfe eines starken Magnetfeldes schweben zu lassen. Dieses weltweit einmalige Experiment machte international Schlagzeilen – nicht nur wegen des kuriosen Anblicks, sondern auch wegen der zugrunde liegenden Wissenschaft.
🔍 Was ist passiert?
Im Jahr 1997 wurde an der Radboud-Universität Nijmegen ein Frosch durch Diamagnetismus zum Schweben gebracht. Das Team unter der Leitung des Physikers Professor Andre Geim verwendete ein extrem starkes Magnetfeld, um den natürlichen diamagnetischen Effekt des Froschkörpers auszunutzen.
📍 Ort: Radboud-Universität, Nijmegen, Niederlande
🧑🔬 Leitung: Prof. Andre Geim (später Nobelpreisträger)
🧲 Magnetfeldstärke: rund 16 Tesla
🐸 Objekt: lebender Frosch in einem supraleitenden Magnetfeld
🏆 Kuriosum: Das Experiment wurde 2000 mit dem Ig-Nobelpreis für Physik ausgezeichnet
🧲 Was ist Diamagnetismus?
Diamagnetismus ist eine Eigenschaft aller Materialien, bei der sie schwach von einem Magnetfeld abgestoßen werden. Bei organischen Substanzen – wie dem menschlichen oder tierischen Körper – ist dieser Effekt normalerweise extrem gering. Doch in einem ausreichend starken Magnetfeld kann selbst Wasser (und damit auch der wasserreiche Körper eines Frosches) zum Schweben gebracht werden.
Wichtig: Der schwebende Frosch war dabei nicht verletzt oder in Gefahr – der Effekt ist physikalisch sanft und wirkt gleichmäßig auf den gesamten Körper.
🎓 Warum wurde das gemacht?
Das Ziel war nicht in erster Linie tierisches Schweben – vielmehr wollte das Team demonstrieren, dass es grundsätzlich möglich ist, lebende Organismen mittels Magnetfeldern in der Schwebe zu halten, ohne mechanischen Kontakt.
Dieses Prinzip hat auch weiterführende Bedeutung:
- Grundlagenforschung in Magnetismus und Materialverhalten
- Entwicklung kontaktfreier Transportsysteme
- Untersuchung von Effekten der Schwerelosigkeit auf Zellen oder Organismen
🤯 Was macht das Experiment so besonders?
- Es war der erste dokumentierte Schwebezustand eines lebenden Tieres im Magnetfeld
- Der Versuch vereint ernsthafte Forschung mit einem gewissen humorvollen Showeffekt
- Prof. Andre Geim erhielt später (2010) den Physik-Nobelpreis – als einziger Mensch, der sowohl den Nobel- als auch den Ig-Nobelpreis gewann
🧲 Und was hat das mit Magneten im Alltag zu tun?
Auch wenn wir im Alltag keine Frösche schweben lassen, zeigt das Experiment eindrucksvoll, was mit starken Magnetfeldern möglich ist. Für deine Anwendung zu Hause oder im Labor:
- Neodym-Magnete nutzen keine supraleitende Technik, sind aber die stärksten Permanentmagnete auf dem Markt
- Diamagnetische Effekte sind auch in Magnet-Schwebespielzeugen oder in der Kontaktlos-Technologie spürbar
- Magnetische Levitation (MagLev) ist heute eine reale Technologie, z. B. bei Hochgeschwindigkeitszügen
Fazit: Ein Frosch hebt ab – und die Physik gleich mit
Der schwebende Frosch bleibt ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Magnetismus und Neugier zu spektakulären Ergebnissen führen können. Ob zum Staunen, Lernen oder Forschen – Magnetismus begeistert auf allen Ebenen.